Teil ❶ ▶︎ Am Bartholomäustag des Jahres 1834 brannte die Stadt Tütz (heute Tuczno) nahezu vollständig ab, 29 Menschen verloren ihr Leben. Dieser Aufsatz, der zuerst 2022 in polnischer Sprache im Sammelband »Z dziejów Tuczno i ziemi tuczyńskiej« erschien, beschreibt aufgrund von Quellenstudien die Brandkatastrophe und den Wiederaufbau der Stadt. Im ersten Teil wird der Brand selbst thematisiert, der seinerzeit auch ein Medienereignis war. Der zweite Teil des Aufsatzes ist hier zu finden.
Der Brand von Tütz im Jahr 1834
1. Ein heißer Sommer
Bis ins 19. Jahrhundert hinein waren große Feuersbrünste in Mittel- und Osteuropa keine Seltenheit. Zu jener Zeit bestanden die meisten Gebäude in diesen waldreichen Regionen aus Holz und waren mit Stroh gedeckt. Offenes Feuer bestimmte zudem das Alltagsleben der Menschen, denn es war die gebräuchliche Quelle für Wärme und Licht. Nach längerer Trockenheit genügte oft ein Funke, um ein Gehöft oder einen ganzen Straßenzug in Brand zu setzen.
Auch im Deutsch Kroner Land war Holz bis ins 19. Jahrhundert hinein das bevorzugte Baumaterial. Fachwerkbauten oder Gebäude aus Holzbohlen prägten Dörfer und Städte, feste Steinhäuser gab es wenige. In vielen Landgemeinden waren selbst die Kirchen aus Holz erbaut, wie wir in Marthe, Strahlenberg, Stibbe oder Schulzendorf bis heute feststellen können.
Noch im Jahr 1878 hatten von den 20 116 Bauten des preußischen Landkreises Deutsch Krone lediglich 21 Prozent massive Grundmauern aus Ziegeln oder Feldsteinen und nur 49 Prozent waren massiv gedeckt. In den Städten belief sich der Anteil der komplett massiven Gebäude auf 17,3 Prozent, in den Landgemeinden auf lediglich 13 Prozent.1
Der Sommer des Jahres 1834 war in ganz Pommern heiß und sehr trocken. Die Hitzewelle begann im Juli und hielt bis in den August an. Erst in der zweiten Hälfte des Monats gingen einige Gewitter nieder, die jedoch an der »anhaltenden Dürre«2 nichts änderten.
Bereits am 7. Juli des Jahres brach in der Mittagsstunde ein Feuer in Schneidemühl aus, das 158 Wohngebäude in Asche legte und 326 Familien obdachlos zurückließ3. Der Brand zerstörte auch die Synagoge der Stadt, die damals etwa 3000 Einwohner zählte, aber nur drei massive Bauten aufwies4. Am 24. Juli wurde die Stadt Usch von einem Brandunglück betroffen, bei dem 45 Wohngebäude, 11 Scheunen und 28 Stallgebäude niederbrannten. In Usch, das damals etwa 1300 Einwohner zählte, war ein Todesopfer zu beklagen5. Am 12. August 1843 brannte dann in der Stadt Deutsch Krone die Propstei mit mehreren Häusern ab6.
Für den 23. August 1834 liegt eine Wettermeldung aus Danzig vor. Wilhelm Schumacher, der Herausgeber der populären Zeitschrift Danziger Dampfboot maß an diesem Tag in der Stadt eine Durchschnittstemperatur von 23 Grad Réaumur – das entspricht 28,75 Grad Celsius. Er schrieb:
Die ungewöhnliche Hitze ist bei uns noch immer anhaltend und steigert sich selbst mit jedem neuen Tage […]. Dabei ist der Horizont selten von Gewitterwolken befreit, die mitunter die abenteuerlichsten Gestaltungen annehmen […]. Im Ganzen wirkt diese drückende Hitze nachtheilig auf den Gesundheitszustand, zumal die Gewitter im fortwährenden Ringkampfe bleiben, ohne zur Entladung der elektrischen Masse zu gelangen. Die Atmosphäre besitzt daher eine peinigende Schwüle, und selbst die Nächte gewähren nicht einmal eine erfrischende Kühle.
W. Schumacher: Witterung. In: Danziger Dampfboot, 23. August 1834, S. 579.
Einen Tag später, am Sonntag, den 24. August 1834 – dem Bartholomäustag –, brannte Tütz. Über das Feuer, das vor allem durch die hohe Zahl der Todesopfer eine breite Aufmerksamkeit fand, liegen mehrere Berichte in den zeitgenössischen Zeitungen vor, die freilich in einigen Angaben von einander abweichen.
2. Der Brand als Medienereignis
Die ersten Zeitungsnachrichten erschien am 3. September 1834 – also zehn Tage nach dem Brand – in der Berliner Allgemeinen Preußischen Staatszeitung und in der Zeitung des Großherzogthums Posen in Posen. In der Preußische Staatszeitung, die das offizielle Verkündungsblatt der preußischen Regierung war, hieß es:
Am 24sten v. M. Nachmittags brannte die Stadt Tütz (Tuczno) im Deutsch-Kroner Kreise des Regierungs-Bezirks Marienwerder ab; 175 Gebäude nebst Stallungen, 2 Kirchen, die Schule, die Synagoge und viele Scheunen liegen in der Asche und Tausend Menschen sind ohne Obdach und Brod. Das Bedauernswürdigste bei diesem Unglücke ist, daß 29 Menschen in den Flammen umgekommen und 30 andere lebensgefährlich beschädigt worden sind. Es hat sich sofort am Orte selbst ein Verein zur Unterstützung der Verunglückten gebildet, der alle Menschenfreunde in der Nähe und Ferne zu Gaben der Milde auffordert.
Inland. In: Preußische Staats-Zeitung, Berlin, 3. September 1834, S. 994.
Der Bericht der Staatszeitung wurde von zahlreichen Zeitungen des In- und Auslandes übernommen. Mehr oder weniger unverändert erschien der Text z. B. am 6. September in der Bayreuther Zeitung7, am 7. September in der Kölnischen Zeitung8, am 9. September in der Neuen Speyrer Zeitung9 und im Blatt Der Rheinbayer10 (ebenfalls in Speyer), am 12. September im Augsburger Tagblatt11 und am 14. September in den Züllichauer wöchentlichen Nachrichten12. Am 3. Oktober 1834 – also mehr als einen Monat nach dem Ereignis – war der Text im Londoner Morning Herald 13 zu finden, am 4. Oktober im Journal de Paris14 und am 9. Oktober im Caledonian Mercury15, der im schottischen Edingburgh erschien. Aus unbekannten Gründen verzichtete die internationale Presse auf die Nennung des polnischen Ortsnamens Tuczno, der in der Berliner Staatszeitung angegeben wurde.
Die Leser der Zeitung des Großherzogthums Posen wurden nicht durch einen Zeitungsbericht über die Brandkatastrophe in Tütz informiert, sondern durch eine »Bekanntmachung« des Magistrats der Stadt, in der es hieß:
Am 24sten v. M. sind in der im Deutsch-Kroner Kreise belegenen Stadt Tütz von 183 dort befindlich gewesenen Wohnhäusern einhundert fünf und siebzig, außerdem beide Kirchen und die Schulgebäude, eingeäschert worden. 29 Menschen sind in den Flammen umgekommen und 30 sind lebensgefährlich beschädigt worden, mehr als 1000 Menschen haben nur das Leben gerettet, denn von den abgebrannten Häuser sind nur 31 versichert gewesen.
Bekanntmachung. In: Zeitung des Großherzogthums Posen, Mittwoch, 3. September 1834, S. 1126.
Der Magistrat von Posen forderte die »menschenfreundlichen Einwohner hiesiger Stadt« auf, »die Noth dieser Abgebrannten durch Geldbeiträge, welche die Kämmerei-Kasse in Empfang zu nehmen angewiesen ist, einigermaßen zu lindern«16.
Zwei Tage später erschien auch in der damals weitverbreiteten Privilegirten Schlesischen Zeitung in Breslau ein Spendenaufruf, der »Bitte an Menschenfreunde« überschrieben und namentlich gekennzeichnet war. Die Unterschriften lauteten: v. Zychlinski, Königl. Landrath; Baron v. Gersdorff auf Schloß Tütz; Jördel, Probst0. Wer waren diese Männer?
- Eduard von Zychlinski wurde am 9. Mai 1795 in Dyck (heute: Dzikowo) geboren und starb am 24. September 1858 in Berlin. Er hatte von seinem Vater Johann Carl von Zychlinski die Güter in Stranz und Dyck geerbt und war ihm – nach dessen Tod am 7. Mai 1829 – auch als preußischer Landrat des Kreises Deutsch Krone gefolgt. Von 1829 bis 1833 führte er das Amt kommissarisch, von 1833 bis 1851 regulär17. Wir wissen aus den Akten über den Brand von Tütz, die im Preußischen Staatsarchiv in Berlin vorliegen, dass Zychlinski unmittelbar nach dem Unglück den preußischen Regierungspräsident Jakob von Nordenflycht in Marienwerder informierte. Der Bericht, den Nordenflycht nach dem Gespräch verfasste, bildet die Grundlage des Artikels in der Allgemeinen Preußischen Staatszeitung18.
- Baron Karl von Gersdorff wurde am 30. Juli 1803 im schlesischen Groß Glogau geboren und starb am 22. Juni 1876 in Bad Landeck. Nach einer Karriere als preußischer Leutnant im Regiment Garde du Korps erwarb er 1827 das Rittergut Weidenvorwerk bei Meseritz. Das Gut in Tütz hatte von Gersdorff erst kurz vor dem großen Brand von der »verwitweten Frau Braun«19 erworben. Er bewirtschaftete zunächst beide Güter, verkaufte dann aber das Weidenvorwerk und lebte auf dem Besitz in Tütz, den er freilich 1853 gleichfalls wieder veräußerte. Gersdorff vertrat von 1848 bis 1849 den preußischen Wahlkreis Deutsch Krone in der Frankfurter Nationalversammlung, wo er der äußersten Rechten zugehörte. Nach der Meinung eines Biografen war er »ein sehr belesener und geistig reger Mann«, der seine Güter mit großem Erfolg bewirtschaftete20.
- Propst Johann Jördel (auch: Jan Joerdell) wurde 1801 in Knakendorf geboren, 1824 in Gnesen zum Priester geweiht und 1828 nach Tütz berufen. Seit dem 1. September 1829 war Jördel Propst in Tütz21, lebte aber dennoch bis August 1831 in Gnesen, wo er dem Metropolitankapitel als Sekretär22 diente. Zu den Todesopfern des Brandes gehörte Jördels Mutter, die »unter der Bodentreppe des Pfarrhauses den Erstickungstod durch Feuerqualm gefunden hat und von dem nacheilenden Feuer verzehrt worden ist«23. Propst Jördel soll ihre sterblichen Überreste nur anhand einer schwarzen Samtmützen, die eine gelbseidene Rose zierte, erkannt haben. Jördel selbst starb am 24. August 1835 – genau ein Jahr nach dem Brand – in Tütz.
Während über den Erfolg der Spendenaufrufs in der Zeitung des Großherzogthums Posen Informationen fehlen, unterrichtete die Privilegierte Schlesische Zeitung kontinuierlich über die eingegangenen Geldbeträge. Am 17. September konnte der Herausgeber, W. G. Kron, den Betrag von 43 Reichstaler, 12 Silbergroschen und 7 Pfennige nach Tütz absenden24, obwohl die Zeitung zeitgleich für die Einwohner abgebrannter Städte in Schlesien (Wansen, Grünberg und Goldentraum) sammelte.
Am 10. September 1834 brachte das offizielle Amts-Blatt der Königlichen Regierung in Danzig eine ausführlichere Schilderung des Brandes in Tütz. In dem Bericht wird mitgeteilt, dass die »schreckliche Feuersbrunst« die Stadt »in Zeit von wenigen Stunden bis auf einige Häuser in einen Schutthaufen verwandelt« habe.
An Rettung der fahrenden Habe war bei der reißenden Wuth des Feuers gar nicht zu denken, und so stehet denn jetzt fast die ganze Bevölkerung dieser unglücklichen Stadt von nahe an 1000 Menschen, welche nur das nackte Leben gerettet, hülflos da, flehend um Trost und Beistand.
Aufforderung zur Wohlthätigkeit. In: Amtsblatt Danzig (Beilage), 10. September 1834, S. 1.
Mit der Veröffentlichung war gleichfalls eine Bitte um Spenden verbunden, die von »allen Kreis- und Orts-Behörden unseres Departements« angenommen würden.
Es fällt auf, dass die genannte Einwohnerzahl für Tütz in der Darstellung des Amts-Blatt der Königlichen Regierung von der, die in der Zeitung des Großherzogthums Posen genannt wird, abweicht. Während die Regierung in Danzig von »nahe an 1000 Menschen« ausging, waren es im Bericht aus Posen »mehr als 1000«. Wie viele Einwohner hatte Tütz im Jahr 1834? Wir wissen es zufällig ganz genau, denn im Mai 1834 – drei Monate vor dem Unglück – hatte Johann Carl Müller die Datensammlung für ein geographisch-statistisches Wörterbuch vollendet, das freilich erst in den Jahren 1835 und 1836 veröffentlicht wurde. In diesem Werk nennt Müller für die Stadt Tütz die Zahl von 1021 Einwohnern. Weitere 115 Menschen lebten auf dem Gut, das damals einen eigenen Verwaltungsbezirk bildete25.
Die Zeitung des Großherzogtums Posen hatte also recht, übernahm aber am 13. September 1834 trotzdem die falsche Zahl des Amts-Blatts aus Danzig, als sie einen zusätzlichen Spendenaufruf der Regierung in Posen veröffentlichte, der mit einer Sammlung für die Abgebrannten in Usch verbunden war. Beide Städte, versicherte die Regierung, würden »an der Kollekte […], jede zur Hälfte, Theil haben«26.
Die richtige Zahl von »über 1000 Menschen« findet sich hingegen im Elbinger Anzeiger vom 17. September 1834. Der Magistrat der Stadt Elbing hatte ein Schreiben des »Königlichen Landraths-Amts des Deutsch Kroneschen Kreises« erhalten, und ersuchte nun die »hiesigen Einwohner zur Unterstützung der Verunglückten in Tütz reichliche freiwillige Beiträge zu spenden«27. Der Initiator dieser Sammlung war folglich Eduard von Zychlinski.
Eine weitere Abweichung in den Zeitungsberichten betrifft die Zahl der Schulen in Tütz. Hieß es in der Meldung der Allgemeinen Preußischen Staatszeitung noch, »die Schule« liege »in der Asche«, so sprach das Amts-Blatt aus Danzig und die Zeitung des Großherzogtums Posen von »den Schulhäusern« in der Mehrzahl. Tatsächlich gab es in Tütz zwei Schulen: Eine katholische Elementarschule, die 1834 von 131 katholischen und drei evangelischen Kindern28 besucht wurde, und eine deutlich kleinere evangelische Schule, die der vormalige Gutsherr August Graf von Schmettau29 1793 im Schlossgarten eingerichtet hatte. Graf Schmettau stellte der evangelischen Gemeinde auch eine Scheune am Windmühlenberg als Bethaus zur Verfügung30. Sowohl das Bethaus als auch die Schule wurden durch den Stadtbrand zerstört. Die evangelische Gemeinde in Tütz war zwar seit 1819 selbstständig31, besaß aber bis 1845 keinen eigenen Pfarrer und wurde von Schloppe aus betreut32.
Der einzige Aufruf, der auch in polnischer Sprache vorliegt, wurde am 19. September 1834 im Amtsblatt der Regierung in Bromberg publiziert. Auch die dortige Regierung sammelte gleichzeitig für Tütz und Usch: »Der Ertrag der Sammlungen ist, sofern der Geber nicht ausdrücklich etwas anders bestimmt, zur einen Hälfte für Tuetz, zur anderen für Uscz bestimmt.«33
Erstaunlicherweise ist im Amtsblatt der preußischen Regierung von Marienwerder kein Spendenaufruf zu finden, obwohl Tütz diesem Regierungsbezirk zugehörte. Stattdessen wurden die Leser des Amts-Blatts am 26. September 1834 an ihre Pflicht ermahnt, eine Feuerversicherung abzuschließen. Im Text hieß es:
Bei den zahlreichen Feuersbrünsten, welche das Departement im Laufe dieses Sommers heimgesucht haben, hat es sich ergeben, daß immer noch eine verhältnißmäßig sehr geringe Zahl von Gebäuden gegen Feuers-Gefahr versichert ist […]. [W]ir machen daher hierdurch zugleich bekannt, daß fortan Niemand irgend eine Unterstützung oder Beihülfe von Seiten des Staates, dessen Mittel dazu weder verpflichtet noch zureichend sind, bei Beschädigung durch Feuer Rechnung machen darf […].
Regierung Marienwerder: [Bekanntmachung vom 12. September 1834]. In: Amtsblatt Marienwerder, 26. September 1834, S. 260 f. – Die Feuerversicherung kostete je Taler Versicherungsleistung 2¾ Pfennig Beitrag. Für ein Haus im Wert von 130 Taler war also jährlich ein Taler zu zahlen.
Die ausführlichste Schilderung des Brandes in Tütz findet sich im Danziger Dampfboot, einer Zeitschrift, die in Danzig dreimal wöchentlich von Wilhelm Schumacher34 fast im Alleingang veröffentlicht wurde. Das Brandunglück hatte Schumacher offenbar sehr berührt, denn am 20. September 1834 widmete er »der unglücklichen Stadt Tütz« vier der sechs Druckseiten seines Dampfboots. Entsprechend dem Geist der Biedermeier-Zeit wurde die Ausgabe mit einem langen Gedicht eröffnet, das in 142 gereimten Versen den Ausbruch des Feuers in der »alte[n] Stadt, so Tütz genannt«35 beschrieb. Auf das Gedicht folgte ein zweiseitiger Bericht, der die gereimten Aussagen weiter ausführte. Als Quelle berief sich Schumacher auf die Mitteilung »eines völlig glaubwürdigen Augenzeugen, der so eben von jenem Schauplatze des Jammers zurückgekehret ist«36. Der Name des Zeugen blieb ungenannt, es dürfte sich aber kaum um einen Einwohner von Tütz gehandelt haben, denn die Angaben zur Lage und Geschichte der Stadt sind weitgehend fehlerhaft.
Tütz, behauptete Schumacher, sei »durch einen großen Landsee (Mühlenfluß) von dem Dominium: Schloß getrennt, und an den Ruinen der von den Kreuzherrn erbauten Ritterburg gelehnt«37. Wie wir wissen liegt Tütz an drei Seen, welche das Ruhnowfließ – das in Tütz auch Mühlenfließ heißt – verbindet. Eine Kreuzritterburg hat es im Ort nie gegeben; das Schloss in Tütz – das Schumacher ebenfalls erwähnte – hat jedoch eine Baugeschichte, die bis ins frühe 14. Jahrhundert zurückreicht. Bei solchen historischen Bemerkungen gilt es zu bedenken, dass die Geschichte des Deutsch Kroner Landes bis 184038 weitgehend unbekannt war.
Den Bau der katholischen Pfarrkirche, die der Stadt »zur besonderen Zierde […] gereichte«, schrieb Schumacher ebenfalls fälschlich den Kreuzrittern zu. »Außer ihrem ehrwürdigen Alter und manchen schätzenswerthen Antiken«, fährt er fort, »besaß diese Kirche vier schöne Glocken […], die ihres harmonischen Klanges wegen für die schönsten Glocken in der ganzen Monarchie Preußen galten und als ein seltenes Meisterwerk gerühmt wurden. — Die Bewohner dieser alten Stadt waren (mit Ausschluß weniger auf den Kleinhandel beschränkten Kaufleute) meistens Handwerker und daneben thätige Acker-Bürger.« Diese »schöne Herrschaft« sei lange im Besitz einer »gräfliche[n] Familie« gewesen, die aber »verarmte, und ihr letzter Sprößling bewohnte jetzt, als Bürger der Stadt Tütz, das, neben der Apotheke befindliche Haus«39.
Den Ausbruch des Feuers verlegte Schumacher auf die »11te Vormittagsstunde«, was im Widerspruch zur Angabe in der Staatszeitung steht, der Brand sei am »Nachmittag« ausgebrochen. Aber lassen wir Schumacher selbst sprechen:
Es war gerade das jährliche Kirchfest in einem ¼ Meile von der Stadt gelegenen Dorfe. Die sämmtliche Einwohnerschaft war schon in früher Morgenstunde zu dem Kirchfeste hinausgezogen; nur Kinder, kraftlose Greise und Kranke waren in der Stadt zurückgeblieben. Da brach zu der genannten Stunde die Flamme mitten in der Stadt aus den Stallungen des Grafen hervor. Vom Sturmwinde mit Blitzesschnelle getragen, theilte sich das verheerende Brandfeuer den nahen und entlegenen Häusern mit. In einer Zeit von 6040 Minuten brannte nicht allein der mittlere Stadttheil (und hierunter das Spritzenhaus mit allen Löschgeräthschaften), sondern auch sämmtliche Stallungen und Scheuren, welche die Stadt umgeben, standen schon in Flammen.
W. Schumacher: Die unglückliche Stadt Tütz am 24. August 1834. In: Danziger Dampfboot, 20. September 1834, S. 523 u. 524.
Der »verarmte Graf« war Kalikst Józef Maksymilian Grabski41, der von der Urgroßmutter her mit der Familie Wedel-Tuczyński42 – die im 14. Jahrhundert Tütz gründete – verwandt war. Kalikst Grabski wurde 1783 in Strelitz (polnisch Strzelce) bei Chodziesen geboren, um 1805 erbte er von seiner Mutter Eleonora Krzycka das adlige Rittergut Marzdorf. Im Jahr 1814 heiratete Grabski Emilie Friederike Wilhelmine (genannt Ernestine) von Hartmann, deren Familie seit mindestens 180243 im Besitz der Gutsherrschaft Tütz war. Sowohl Tütz als auch Marzdorf gingen im Verlauf der schweren Agrarkrise, die Preußen von der Mitte der 1820er Jahre an fast ein Jahrzehnt bedrückte, verloren. Die Familie Hartmann musste den Besitz in Tütz um 1830 aufgeben; das Gut in Marzdorf wurde im Januar 1832 zwangsversteigert, ging aber erst am Johannistag 1833 an den neuen Eigentümer – den Stadtrichter Carl Ferdinand Kloer aus Labes in Pommern – über44. Seit dem Juni 1833 lebte Kalikst von Grabski mit seiner Frau und drei Kindern – von denen nur der Sohn Otto Konstantin (1820-1889) und die Tochter Pauline (1826-1878) namentlich bekannt sind – in einem gemieteten Haus in Tütz. Im Ort besaß auch Carl von Hartmann, der Bruder von Frau Grabska, ein Haus und einige Wiesen45.
Es werde gemutmaßt, fuhr Schumacher fort, dass »die Wirtschafterin des Grafen einen vom starken Heerdfeuer glühend gewordenen Dreifuß zur Abkühlung auf den Hof geworfen« habe. Der Dreifuß habe dann »zerstreutes Stroh und Heu« entzündet, bevor ein »plötzlich sich erhebende[r] Sturmwind«46 die Funken weitertrug und die Gebäude in Brand setzte.
Da war jeder Gedanke an Rettung verloren, eine brennende Mauer hielt die brennende Stadt umschlossen […]. Die Kranken rafften sich von ihren Siechbetten auf und strengten die letzten Kräfte an, um der Wuth des empörten Elements zu entrinnen. Nur wenigen gelang dies; die meisten sanken entkräftet auf der glühenden Straße zu Boden und wurden bald von herabstürzenden Gebälke erschlagen. Greise und Säuglinge fanden ein dem ähnliches Schicksal. Die schönen Glocken auf dem hohen und massiven Thurme der Pfarrkirche schmolzen und ihr Metall träufelte in Tropfen von Schrotkörnergröße herunter. Dieses allein vermag schon einen Begriff von der furchtbaren Glut des Brandfeuers zu geben.
W. Schumacher: Die unglückliche Stadt Tütz am 24. August 1834. In: Danziger Dampfboot, 20. September 1834, S. 524.
Wie schon die Staatszeitung nennt auch das Dampfboot die Zahl von 29 Menschen, die »den qualvollen Tod in den Flammen« fanden. Die Zahl der lebensgefährlich verletzten Personen gibt Schumacher mit 36 an – die Staatszeitung bezifferte sie auf 30 –, und nennt weiter eine Zahl von 60 »Personen mit mehr oder weniger mit Gefahr bedrohende[n] Brandwunden«47. In der Stadt seien neben den 175 Wohnhäusern auch »sämmtliche Ställe und die meisten Scheunen« abgebrannt. Zu den wenigen Häusern, die das Feuer überstanden, gehörte »merkwürdiger Weise die Apotheke neben dem niedergebrannten gräflichen Hause«48.
Zum Schluss seines Artikels rief auch Schumacher zu »Gaben der Milde« auf, denn »fast 1000 Menschen« stünden in Tütz »nackt und hungrig« dar und das »Herzeleid« überwiege noch »die Leibesnoth«:
O solche namenlose Noth
W. Schumacher: Die unglückliche Stadt Tütz am 24. August 1834. In: Danziger Dampfboot, 20. September 1834, S. 523.
Muß Mitleid wohl erregen.
Hier, Menschenfreunde ist es Pflicht
Zu theilen mit den Armen.
Der Aufruf im populären Dampfboot löste in Danzig und Umgebung eine Welle an Hilfsbereitschaft aus. Nicht einmal vier Wochen später, am 14. Oktober 1834, konnte Schuhmacher mitteilen, er habe bis jetzt 229 Spenden in Höhe von mehr als 312 Reichstaler gesammelt und bereits »270 Rthlr. und 4 Dukat. der hiesigen Königl. Regierungs-Hauptkasse«49 übergeben. Bis zum Abschluss der Sammlung am 28. Oktober 1834 gingen weitere 26 Spenden in der Redaktion des Dampfboots ein, dabei wurden neben Geld auch Kleidungsstücke und Decken gesammelt. Der »Garten des Herrn Mielke« veranstaltete ein Benefiz-Konzert für Tütz50, der Dichter Peter Denteler brachte »zu Gunsten der Abgebrannten« das Schauspiel Die Kreuzherren von Danzig51 heraus.
3. Zwei weitere Berichte
Außer den Zeitungsberichten existiert eine zeitgenössische Darstellung des Brandes der Stadt Tütz, die am 7. Mai 1836 vom Augenzeugen Wilhelm Stelter für das Stammbuch der Schützengilde in Tütz verfasst und in deren Lade verwahrt wurde. Der Fleischermeister Johannes Dreger, der bis März 1946 in Tütz eine Metzgerei führte, hat den Text vor dem Zweiten Weltkrieg abgeschrieben und diese Abschrift 1957 dem Archiv des Deutsch Kroner Heimathauses in Bad Essen übergeben0. Teile des Dokuments wurden im Oktober 1957 im Deutsch Kroner und Schneidemühler Heimatbrief veröffentlicht0. Das Stammbuch selbst ging 1945 verloren.
Wilhelm Stelter, der in Tütz als Zimmermeister arbeitete und zudem das Amt des Ladenschreibers (Protokollführers) der Schützengilde bekleidete, verfasste seinen Bericht »zum ewigen Andenken unserer Nachwelt«, der er mitteilen wollte:
Wie am 24. August 1834 nicht allein unsere ganze Stadt durch den unbeschreiblichen Feuer-Brunst in Staub und Asche verwandelt wurde, sondern auch die Römisch Katholische Kirche und Thurm, wie auch die schönen berühmten Glocken zerschmolzen, des gleichen die Lutherische Kirche und Jüdische Synagoge sind in Asche verwandelt […]
J. Dreger: Abschrift aus dem Stammbuch der löblichen Schützen-Bruderschaft zu Tütz (handschr. Manuskript), S. 1. – Im Originaltext steht »Sienagog« statt »Synagoge«
Das »unbeschreibliche Unglück« habe »in der zweiten Stunde nach Mittag seinen Anfang genommen« und »dauerte höchstens eine Stunde, da war die ganze Stadt verwüstet«. Die »Hälfte der Menschen aus der Stadt« sei zu dieser Zeit »noch nicht vom Ablass von Knakendorf« zurück gewesen. Mit dem Begriff »Ablass« meint Stelter das traditionelle Patronatsfest, das auch heute noch am Tag des heiligen Bartholomäus in Rzeczyca52 – das ist der heutige Namen von Knakendorf – gefeiert wird. Im Jahr 1834 wurde es gewiss besonders festlich begangen, da Propst Jördel aus dem Nachbarort stammte.
Das Bild, das sich den Rückkehrern aus Knakendorf bot, erinnerte Stelter an die Gräuel der Verwüstung aus dem Evangelium des Matthäus:
[M]an sah draußen um die Stadt auf den Feldern die noch lebenden Menschen in größter Verzweiflung umher gehen, einige ohne Kleidung, einige ohne Bett, wo nicht sie und ihre Kinder sich decken könnten, einige barfuß und beinahe ganz nackend, einige ganz verwundet, so dass sie kaum zu kennen waren […] Eltern schrien, weinten und seufzten, wo ist mein Sohn, wo ist meine Tochter; Kinder desgleichen, wo ist mein Vater, wo ist meine Mutter, alles war vergeblich, denn die Eltern sowohl als Kinder waren ein Raub der Flamme geworden und in Asche verwandelt.
J. Dreger: Abschrift …, S. 2.
Weiter berichtet Stelter, das Feuer sei in dem »Johann Hagen seinen Haus« ausgebrochen, das gegenüber der jüdischen Synagoge lag und »worin der verarmte Graff von Grabsky aus Marzdorf zu Miete wohnte«. Es werde gemutmaßt, dass dessen Frau, »Ernestine Hartmann von Schloss Tütz […] die Täterin unseres grossen Unglücks ist, weil sie am Bartholomäus-Tag, welcher just auf den Sonntag traf, gewaschen und nach dem Waschen den glühenden Dreifuss im Stall getragen haben soll, wo aus dem selben Stall auch das erste Feuer entstanden ist«53.
Gleich nach dem Ausbruch des Brandes habe »der liebe Gott […] plötzlich die Herzen der umliegenden Menschen« erweckt:
Der Kreis Landrath v. Ziglinsky , welcher in der Kreis-Stadt D[eutsch] Crone das Verwüstungsfeuer gesehen, hat sich sogleich Post-Pferde genommen und wurde unserer Verwüstung ein Augenzeuge. Und ging ihm so zu Hertzen, als wenn es ihn selbst mit getroffen hat […]; so hat dieser ehrwürdige Mann von Stunde an nicht allein für die nötigen Lebensmittel gesorgt, sondern hat sogleich das gross Unglück in die Welt durch die Zeitungen bekannt machen lassen.
J. Dreger: Als einst das Großfeuer in Tütz wütete. In: Dt. Kroner Heimatbrief, Oktober 1957, S. 11. – Gemeint ist natürlich Landrat v. Zychlinski.
Schon am »anderen Tag seien so viel Lebensmittel an Brot auch Grütze« nach Tütz gelangt, »dass es für das Leben zu erhalten völlig hinreichend war«.
Später kam so viel Geld […] sogar aus England, Frankreich und Österreich und so weiter zusammen, dass es unter uns Unglücklichen verteilt [wurde] und so weit hinreichend war, dass sich ein jeder das Nötigste einkaufen konnte […]. Nachgehend wurde gesorgt für Nothäuser, wo die Menschen, um sich ihr Leben zu erhalten, im bevorstehenden Winter wohnen konnten, wozu wir jeder 25 Rth. erhielten. Auch wurde sogleich beim Staate um Wieder-Erbauung unserer Stadt angetragen, wozu der König auf Antrag unserer Behörden siebzehntausend Taler bewilligt hat.
Johannes Dreger: Abschrift …, S. 3.
Stelter schließt mit einer Aufzählung der Dinge, die der Schützengilde selbst durch den Brand verloren gingen. In der Aufzählung finden sich neben den Fahnen der Gilde ihr »Stammbuch, welches schon über 140 Jahre alt« war, und ihre »Lade mit sämtlichen Urkunden, worin auch das Original oder Haupt-Privilegia in polnischer Sprache«54 war. Eine Kopie des Privilegs in deutscher Sprache sei aber gerettet worden.
Neben den Privilegien der Schützengilde gingen beim Brand in Tütz auch weitere wertvolle Dokumente verloren. Aus dem Stadtarchiv im zerstörten Rathaus konnten »lediglich die Abschriften der Privilegien von 1331 und 1723 sowie ein Aktenband über die Beziehungen zur Grundherrschaft in Brau- und Branntweinangelegenheiten gerettet werden«55. Beim Brand des Pfarrhauses wurden die Kirchenbücher der Jahre 1797 bis 1820 – für Trauungen sogar bis 1833 – zerstört56.
Es existiert ein weiterer Bericht über den Brand von Tütz, der aber lange nur mündlich weitergegeben wurde. Der Bericht geht zurück auf Josefine Litfin, die am 2. Februar 1830 in Spechtsdorf geboren wurde. Angeblich hat sich Josefine Litfins Vater am 24. August 1834 zusammen mit Propst Jördel in Knakendorf aufgehalten, ihre Mutter hat dann später der Tochter von den Ereignissen erzählt. Über diese mündliche Wiedergabe fand der Bericht Aufnahme in das Buch Die Apostolische Administratur Schneidemühl, das Franz Westphal 1928 herausgab.57 In dem Bericht heißt es:
Als die Kunde von einem Brande in Tütz sich in Knakendorf verbreitete, ist [mein] Vater mit Propst Joerdell nach Tütz mitgefahren. Ganz Tütz stand in Flammen. […] Das Feuer soll in der Straße ausgebrochen sein, welche nach Schloppe führt. Die Fahrlässigkeit einer Jüdin der Stadt soll der Brand zuzuschreiben sein, indem diese einen heißen Dreifuß,wie sie früher bei den Kaminen üblich waren, in einen Stall geworfen hätte.
Der Brand in Tütz am 24. August 1834. In: Die Apostolische Administratur Schneidemühl. Ein Buch für das katholische Volk. 1928, S. 70.
Auch in dieser Geschichte kommt also der Dreifuß vor, aber in der Zwischenzeit ist aus der Täterin eine Jüdin geworden. Man sieht daran, wie die antisemitischen Vorurteile der Zeit wirkten … – Aber lassen wir Josefine Litfin, die übrigens nur von »achtzehn bis zwanzig« Brandtoten wusste, weiter berichten:
Das Flammenmeer hat sich mit aller Macht zum Pfarrhaus gewälzt, wahrscheinlich vom Winde begünstigt. […] Das Pfarrhaus wurde nebst vielen anderen Häusern in eine Ruine verwandelt, andere waren Trümmerhaufen. […] Nach dem Brande sind unverletzt geblieben: die Apotheke und das Löwensteinsche Haus. Letzteres steht der katholischen Kirche gegenüber. Zur Zeit des Brandes bewohnte es ein Jude namens Liebert. Die Feuerprobe hat ebenfalls die katholische Kirche bestanden, während der daran befindliche, hoch in die Wolken ragende Turm mit seinen klangvollen Glocken dem Brande zum Opfer fiel.
Der Brand in Tütz …, ebenda.
Vor dem Brand, erzählte Josefine Litfin, habe Tütz »mit Stroh gedeckte Häuser« gehabt und die »Straßen waren kaum so breit, dass sich zwei Getreidefuhren knapp ausweichen konnten«. Sie wusste weiter zu berichten, dass Propst Jördels Mutter beim Brand »den Erstickungstod durch Feuerqualm« unter der Bodentreppe des Pfarrhaus fand und dass der Propst daraufhin »von Gram und Kummer gebeugt […] aufs Krankenbett« sank. »Allmählich siechte er dahin; der Friedhof nahm ihn auf«58.
Ein weiteres spätes Opfer des Brandes in Tütz war Kalikst Józef Maksymilian Grabski. Der verarmte Landadelige, in dessen Stall das Feuer ausgebrochen sein soll, zog nach der Katastrophe nach Schloppe, wo er am 18. Januar 1835 »als Einlieger am Nervenfieber«59 starb. Er war erst 52 Jahre alt und fand sein Grab in Tütz. Seine Ehefrau, die beim Brand schwer verletzt wurde, erbat 1835 vom preußischen König eine Unterstützung für sich und ihre Kinder, da sie »ihrer letzten Habe beraubt« im »höchsten Elend« lebe. Im August 1835 wurde ihr eine »Beihülfe« von 144 Talern auf zwei Jahre gewährt. Ihre angebliche Mitschuld am Stadtbrand wird in den Akten nicht erwähnt; dort heißt es vielmehr, sie sei eine »durchaus achtbare«60 Frau.
[Zuerst veröffentlicht in polnischer Sprache im Sammelband »Z dziejów Tuczno i ziemi tuczyńskiej«, Tuczno 2022, Seite 146-178. Dort findet sich auch ein umfassendes Literaturverzeichnis.]
Anmerkungen:
- Grundeigenthum und Gebäude im preußischen Staate. 1889, S. 334-335. ↩︎
- Witterung. Elbinger Anzeigen, 13. September 1834, S. 4. ↩︎
- Aufruf zur Mildthätigkeit. Amtsblatt Marienwerder, 25. Juli 1834, S. 205 f. ↩︎
- K. Boese: Geschichte der Stadt Schneidemühl. 1965², S. 68. ↩︎
- Verfügungen der Königl. Regierung/Urządzenia Król. Regencyi. Dziennik urzędowy, Bromberg/Bydgoszcz, 19. September/Wrzesnia 1834, S. 677–679. ↩︎
- Verzeichniß der im Regierungsbezirk Marienwerder im Jahre 1834 vorgefallenen Brände. Amtsblatt Marienwerder, 20. März 1835, S. 8. ↩︎
- Deutschland. Bayreuther Zeitung, 6. September 1834, S. 849. ↩︎
- Preußen. Kölnische Zeitung, 7. September 1834, S. [1]. ↩︎
- Deutschland. Neue Speyrer Zeitung, 9. September 1834, S. [1]. ↩︎
- Deutschland. Der Rheinbayer (Speyer), 9. September 1834, S. 437. ↩︎
- Vermischte Nachrichten. Augsburger Tagblatt, 12. September 1834, S. 1005. ↩︎
- Tagesbegebenheiten. Züllichauer wöchentliche Nachrichten, 14. September 1834, S. 146. ↩︎
- The Morning Herald, 3.10.1834, S. 3. ↩︎
- Nouvelles Diverses. Journal de Paris, 4.10.1834, S. 2 f. ↩︎
- Caledonian Mercury, 9.10.1834, S. 3. ↩︎
- Bekanntmachung. Zeitung des Großherzogthums Posen, Mittwoch, 3. September 1834, S. 1126. ↩︎
- Eduard von Zychlinski. In: Wikipedia, die freie Enzyklopädie. ↩︎
- Regierung Marienwerder: Acta betr. die Brandschäden in der Stadt Tütz, Brief an Innenminister von Rochow und Finanzminister Maaßen vom 29. August 1834. ↩︎
- Bei der Kirchenvisitation in Tütz am 18. Juli 1833 wurde die »verwitwete Frau Braun« als Patronin der Pfarrkirche genannt, bei der Kirchenvisitation vom 30. April 1834 war es »Herr von Gersdorff« (Regierung Marienwerder: Kirchenvisitation Deutsch Krone 1827-1841, Img. 186 u. 207). Die deutschsprachige Wikipedia behauptet irrtümlich, von Gersdorff habe die Herrschaft Tütz erst 1836 erworben. Carl Ernst Rudolf von Gersdorff. In: Wikipedia, die freie Enzyklopädie. ↩︎
- H. Niebour: Die Abgeordneten Westpreußens zur Frankfurter Nationalversammlung. MwG, 1. Juli 1911, S. 65 f. ↩︎
- Regierung Marienwerder: Katholische Geistliche 1824-1831, Img. 129. ↩︎
- A. a. O., Img. 342. ↩︎
- H. Rehbronn: »Die Geiafötche« und das Tragen der »Gelben Rose«. Deutsch Kroner und Schneidemühler Heimatbrief, November 1959, S. 13-14. ↩︎
- Privilegirte Schlesische Zeitung, 19. September 1834, S. 3593. Bis Ende September wurden weitere 5 Reichstaler und 20 Silbergroschen gesammelt. Privilegirte Schlesische Zeitung, 23. September 1834, S. 3644. Zum Vergleich: Das Jahresgehalt von Lehrer Carl Heinrich Merker in Tütz belief sich 1834 auf 119 Reichstaler. Regierung Marienwerder: Schulmusterungen im Decanat Dt. Crone (1820-1840), S. 444. ↩︎
- J. C. Müller: Vollständiges geographisch-statistisch-topographisches Wörterbuch des preußischen Staates. 1836, S. 555 f.. Für die Stadt und das Gut in Tütz nennt Müller die Zahl von 184 Wohngebäuden – also eins mehr als die Zeitung des Großherzogtums Posen in der Ausgabe vom 3. September 1834. ↩︎
- Aufforderung. Zeitung des Großherzogthums Posen, 13. September 1834, S. 1173. ↩︎
- Aufforderung zur Wohlthätigkeit. Elbinger Anzeigen (Beilage), 17. September 1834, S. 1 f. ↩︎
- Regierung Marienwerder: Schulmusterungen im Decanat Dt. Crone (1820-1840), Img. 444. ↩︎
- Der preußische Obrist August Graf von Schmettau (* 1753; † 1817) besaß die Herrschaft Tütz nachweislich von 1794 bis 1805. Vermutlich hatte er das Gut sogar schon 1786 erworben. M. G. Graf von Schmettau, M. Graf von Schmettau: Geschichte eines Geschlechts. 1961, S. 235. ↩︎
- Die evangelische Gemeinde in Tütz. 1996, S. 271. ↩︎
- F. Mertinat: Die evangelischen Kirchenbucheintragungen der Grenzmark. 1939, S. 91. ↩︎
- Ebenda. ↩︎
- Dziennik urzędowy [Bromberg], 19. September/Wrzesnia 1834. ↩︎
- Wilhelm Schumacher (* 1800 in Danzig; † 1837 ebenda) wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und schlug sich als Soldat und Sattler durch, bis er als Gelegenheitsdichter Aufmerksamkeit fand. Das Danziger Dampfboot gründete er 1831. ↩︎
- W. Schumacher: Die unglückliche Stadt Tütz am 24. August 1834. Danziger Dampfboot, 20. September 1834, S. 521. ↩︎
- A. a. O., S. 523. ↩︎
- Ebenda. ↩︎
- Die erste veröffentlichte Arbeit zur Geschichte des Deutsch Kroner Landes war Ignatius Bocheńskis »Historische Notiz über die Vorzeit des Dt. Croner- und des Netz-Districts«, die Johann Stephan Habisch aus dem Lateinischen ins Deutsche übertragen hatte. Der erste Teil erschien im Januar 1840 im Wochenblatt Herold in Deutsch Krone. ↩︎
- Schumacher: Die unglückliche …, a. a. O., S. 523. ↩︎
- Im Text heißt es »6 Minuten«, aber das ist gewiss ein Satzfehler. ↩︎
- Die Schreibweise des Namens variiert. In der Todesanzeige lautet sie: Jos. Calixtus Maximil. Grabo v. Grabski. (Neuer Nekrolog der Deutschen. 1837, S. 1217.) ↩︎
- Die Urgroßmutter von Kalikst Grabski war Teresa Mycielska (* um 1690; † 1768), eine Nichte des letzten Erbherrn von Tütz, Andrzej Józef Tuczyński (* um 1664; † 15. Juni 1717). ↩︎
- Von 1802 bis 1810 stritt sich Frau von Hartmann aus Tütz mit dem Agenten Gottschalk Helfft – der wohl den Kauf vermittelt hatte – um einen Betrag von 20 000 Reichstaler. S. Jersch-Wenzel, R. Rürup: Quellen zur Geschichte der Juden. 1999, S. 33. ↩︎
- Königliches Civil-Kabinet, 1te Abtheilung. Actra betr. Reclamationen des Gutsbesitzers von Grabski wegen der Subhastation des Guts Martzdorff, Schreiben von Frau v. Grabska an König Friedrich Wilhelm III. vom 18.03.1833. ↩︎
- J. Ciechanowicz: Historia parafii Tuczno i Marcinkowice. 2016, S. 74. ↩︎
- Schumacher: Die unglückliche …, a. a. O., S. 523. ↩︎
- A. a. O., S. 524. ↩︎
- Ebenda. ↩︎
- Danziger Dampfboot, 14. Oktober 1834, S. 579. ↩︎
- Schaluppe zum Danziger Dampfboot, 9. Oktober 1834, S. 570. ↩︎
- Buch 24538 der Bibliografii Polskiej Estreicherów an der Uniwersytet Jagielloński, Kraków. ↩︎
- Zur besonderen Bedeutung des Patronatsfestes in Knakendorf für die Katholiken des Deutsch Kroner Landes siehe: W. Volkmann: Die Kirchenbücher in den katholischen Pfarreien in der früheren Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen. 1939, S. 42. ↩︎
- J. Dreger: Abschrift …, S. 2. ↩︎
- A. a. O., S. 4. – Ein Gesuch der Gilde um staatliche Unterstützung zur Wiederbeschaffung der verlorenen Fahnen etc. wurde 1837 abgelehnt. Regierung Marienwerder: Acta betr. die Brandschäden in der Stadt Tütz. Schreiben von Regierungsrat Rothe vom 14.02.1837. ↩︎
- P. Letkemann: Die Geschichte der westpreußischen Stadtarchive. 1976, S. 94. ↩︎
- W. Volkmann: Die Kirchenbücher …, 1939, S. 55. ↩︎
- Der Brand in Tütz am 24. August 1834. In: Die Apostolische Administratur Schneidemühl. Ein Buch für das katholische Volk. 1928, S. 70. ↩︎
- Ebenda. ↩︎
- Katholische Pfarre St. Maria Himmelfahrt in Tütz: Duplicat des Kirchen-Buchs für 1835, S. 90A. ↩︎
- Regierung Marienwerder: Acta betr. die Brandschäden in der Stadt Tütz, Brief von Assessor Rothe an Innenminister vom 6. Mai 1835. ↩︎
Das ist ein Testkommentar